Physikunterricht kann Spaß machen!

 Spaß am Physikunterricht! 

Viele Kinder haben ein schlechtes Selbstkonzept, in Bezug auf bestimmte Fächer. Gerade die Leistungsschwächeren setzt das oft unter Druck und führt sogar zu Angst vor dem Unterricht und damit verbundenen HerausforderungenDiese Angst führt oft zu noch schlechteren Noten und die Lernenden geraten in einen Teufelskreis. Bestimmt kennst auch du Kinder, die das betrifft! 


Was kann ich dagegen tun? 

Die Studie “A comparative analysis of the effect of physical activity games and digital games on 9th grade students achievement in physics” von Yıldırım und Baran (2020) untersucht zwei Methoden, die die Motivation der Lernenden im Fach Physik erhöhen soll. Die Autor:innen untersuchen sowohl den Effekt von Bewegungsspielen als auch den von Videospielen. Uns interessiert natürlich besonders der Teil, der sich mit Videospielen beschäftigt. Physik gilt nicht unbedingt als attraktives Fach für die meisten Lernenden, weshalb hier der richtige Motivator besonders wichtig ist. Schüler:innen entwickeln hier besonders oft Angst. Die abstrakten Konzepte erfordern ein gutes Verständnis, was schnell zu Unsicherheiten führt.  



Quelle: Yıldırım Z. & Baran M. (2020)


Sind Digitale Spiele wirklich ein hilfreiches Instrument im Unterricht? 

Die in digitalen Spielen enthaltenen Probleme bieten den Lernenden die Möglichkeit, Schritt für Schritt Lösungen zu finden. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich dabei hervorragend an die Schüler:innen anpassen. Mit Hilfe des Feedbacks, dass auf jeder Stufe bereitgestellt wird, können die Lernenden nicht nur ihr Niveau bestimmen. Das Spiel erleichtert es auch ineffiziente Strategien zu erkennen und neue Strategien für die Lösung des Problems zu entwickeln. Außerdem schaffen digitale Spiele ein angemessenes Lernatmosphäre und ermöglichen es den Lernenden, sich den Lernprozess vorzustellen Yıldırım und Baran (2020) berufen sich hierbei auf einige Studien, die bereits positive Effekte von digitalen Spielen im Bereich der Naturwissenschaften belegen konnten.  

Schafft es die Attraktivität von Videospielen, denen viele Kinder und Jugendliche sich freiwillig widmen, die Vorurteile und das schlechte Image des Physikunterrichts zu besiegen? 

Die Proband:innen, die zu dem Zeitpunkt der Studie alle die 9. Klasse besuchten, wurden in drei etwa gleich große Gruppen aufgeteilt. Eine Kontrollgruppe, eine Gruppe, die zum Erwerb von Physikkenntnissen Bewegungsspiele absolviert und eine, die dafür digitale Spiele nutzt. Alle Spiele beziehen sich inhaltlich auf den Physik Unterricht und versuchen spielerisch die Inhalte zu vermitteln.   

Das Ergebnis der Studie hat ergeben, dass die Jugendlichen, die an einer der Experimentalgruppen teilgenommen haben, wesentlich besser in den anschließenden Leistungskontrollen abschneiden. Zwischen der Bewegungsspiel-Gruppe und der Videospiel-Gruppe konnte jedoch kein Unterschied bezüglich der Leistung festgestellt werden. Des Weiteren konnte in beiden Experimentalgruppen ein Anstieg der Motivation beobachtet werden.  Die Lernenden waren aktiver und selbstbewusster beim Beantworten der Fragen. In den Interviews der Lernenden stellte sich heraus, dass Vorurteile gegenüber dem Physikunterricht und damit verbundene Ängste abgebaut wurden. Die Spiele haben den Teenagern Spaß bereitet und konnten so die Atmosphäre im Klassenzimmer positiv beeinflussen. 

Die Ergebnisse zeigen, dass es sich lohnt aus dem gewohnten Unterrichtsschema auszubrechen und mehr neue Elemente in den Unterricht einfließen zu lassen.  

Trau dich und fang am besten gleich damit an! 
Deine Schüler:innen werden dir danken.  


Die vollständige Studie findest du unter: 




Quelle:

Yıldırım Z. & Baran M. (2020). comparative analysis of the effect of physical activity games and digital games on 9th grade students achievement in physics. In: Education and Information Technologies, 26 (2)543–563.



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